Bar bezahlen: Bundesbank sieht Zukunft des Bargelds gefährdet
Die Bargeldnutzung ist in diesem Szenario zwar zunächst gesunken, stabilisiert sich aber in den 2030er Jahren. Als Basis für eine sachlich fundierte Diskussion rund um das Thema Bargeld ist die gleichrangige Betrachtung der Kosten- und der Nutzenaspekte unabdingbar. Während den Kostenaspekten in der Literatur viel Aufmerksamkeit gewidmet wird, bleiben die Nutzenaspekte meist weniger berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund hat sich die Deutsche Bundesbank entschieden, eine externe Studie in Auftrag zu geben, die insbesondere die baren Zahlungsinstrumente in Deutschland analysiert und die damit einhergehenden Kosten sowie den Nutzen evaluiert. Der erste Teil der Studie «Übersicht und erste Schätzungen», der 2014 veröffentlicht wurde, gibt einen kritischen Literaturüberblick zu Kostenberechnungen und der Bedeutung des Zahlungsverkehrs für verschiedene Länder.
Das passiert laut Studie mit unserem Bargeld
Laut einer Untersuchung der Bundesbank könnte die Versorgung mit Bargeld in Deutschland künftig gefährdet sein. Die klassischen Banken und Bezahlsysteme verschwinden langsam aus der Finanzwelt. Das liege daran, dass es sich um eine Filiale mit «einer geringeren Personalausstattung handelt. Daher ist dort keine Kasse für Ein- und Auszahlungen vorhanden». Das fragen sich auch die Kunden der Sparkasse in Niederdorfelden bei Frankfurt am Main.
Analyse der Szenarien
14 Bei der Auswahl der Methoden wurde daher darauf geachtet, belastbare, empirische Daten zu generieren und gleichzeitig diese Fachkenntnisse und Perspektiven zu integrieren. Im Falle der Bürgerinnen und Bürger erfolgte dies durch Diskussionen in Fokusgruppen sowie durch eine repräsentative Befragung. Die Rahmenbedingungen dieser Befragung sowie die wichtigsten Ergebnisse werden in den Erläuterungen „Perspektiven der Bürgerinnen und Bürger auf die Zukunft des Bargeldes“ dargestellt. Analysen des Zahlungsverhaltens, des Zugangs zu Bargeld oder der Kostenstruktur im Bargeldkreislauf liefern dazu wichtige Erkenntnisse. Bargeld ist in ein komplexes gesellschaftliches und wirtschaftliches Gefüge eingebettet.
Der Zugang zu Bargeld findet, wenn zum Teil auch stark eingeschränkt, in allen drei Szenarien weiterhin über das Filial- und https://fest-des-teilens.de/ Geldausgabeautomatennetz der Banken und Sparkassen statt. Dieses Netz ist in den Szenarien „Hyperdigitale Bezahlwelt“ und „Hybride Bezahlwelt“ im Vergleich zur Gegenwart und dem Szenario „Bargeld-Renaissance“ stark ausgedünnt. Diese Entwicklung resultiert aus der sinkenden Bargeldnachfrage durch die Verbraucherinnen und Verbraucher. Der Rückbau des Geldausgabeautomatennetzes in den Szenarien wird zudem durch die häufigen Automatensprengungen in den 2020er Jahren beschleunigt. Hingegen entsteht im Szenario „Hybride Bezahlwelt“ kein Momentum, das die Politik veranlassen könnte, die Zugangs- und Akzeptanzseite von Bargeld zu stärken.
Die Kombination aus einem qualitativen und einem quantitativen Forschungsansatz ermöglichte es, die Motive der Bargeldnutzung sowohl zu identifizieren als auch in ihrer Verbreitung zu quantifizieren. Für die qualitativen Fokusgruppen wurden die zehn Sinus-Milieus entsprechend der erwarteten Ähnlichkeiten der Bargeldnutzung und der Einstellungen zu Bargeld zu fünf Segmenten zusammengefasst. Basierend auf einem semi-strukturierten Interview-Leitfaden fanden für jedes Segment Gruppendiskussionen mit je sechs bis acht Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Für die quantitative Bevölkerungsbefragung gaben Befragte online und 400 Befragte telefonisch Auskunft über ihre Bargeldnutzung, ihre Einstellungen gegenüber Bargeld und ihre Erwartungen über die zukünftige Bargeldnutzung. Die Bundesbank hat den gesetzlichen Auftrag zur Bargeldversorgung in Deutschland.

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